„Nun zieh doch die Gardinen zu! Es kann ja sonst die ganze Nachbarschaft reingucken!“ Das war einer der Lieblingssätze meiner Großmutter. Vor dem Küchenfenster zur Straßenseite mussten die Gardinen zugezogen sein. Unbedingt! Was im Haus vor sich ging, das war privat. Das musste keiner wissen. Und sobald es dämmerte wurden natürlich auch die Jalousien herunter gelassen. Es könnte ja sonst jeder …. .
Mich erinnert das an einen Satz aus der Bibel. Jesus sagt zu seinen Freundinnen und Freunden: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt hin, um dort einen Platz für euch bereitzumachen.“ Ich gebe zu, ich wüsste gerne wie es im Haus Gottes aussieht. Möchte durch die Fenster schauen, wissen wer in diesem Haus wohnt. Oder: kann man dann eigentlich auch von drinnen nach draußen sehen? Aber das ist Gottes Privatsache. Er lässt uns nur einen kleinen Blick durch die Gardinen werfen. Lässt uns ahnen und hoffen, dass er für jede und jeden von uns den richtigen Platz im Haus bereithält. Nach Ostern sowieso.
Es grüßt Sie und Euch sehr herzlich
Petra Rauchfleisch
Petra Rauchfleisch