Viel Spaß beim Mitfeiern, wo auch immer ihr gerade seid!
Wir wünschen euch frohe Weihnachten!
Bleibt gesund!
Wollt ihr gerne einen kompletten Gottesdienst alleine Feiern? Dann habt ihr hier die Möglichkeit, einen Gottesdienst herunter zu laden: https://cdn.wir-e.de/rails/active_storage/blobs/proxy/eyJfcmFpbHMiOnsibWVzc2FnZSI6IkJBaHBBeW1IR0E9PSIsImV4cCI6bnVsbCwicHVyIjoiYmxvYl9pZCJ9fQ==--1fce42cb582a9f7826622a4dd1320b3cc7f8031f/2021-Weihnachtsliederheft-Hannover.zip
und falls ihr die Predigt selber lesen möchtet:
Predigt für Weihnachten 2021 – Gott kommt
Wir wünschen euch frohe Weihnachten!
Bleibt gesund!
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und falls ihr die Predigt selber lesen möchtet:
Predigt für Weihnachten 2021 – Gott kommt
Es ist spät geworden. Im spärlichen Licht der kleinen Lampen hocken sie beide am alten Eichentisch der urigen kleinen Kneipe. Seine Hände fahren über die Maserung und bleiben an einer Stelle stehen. Ein Span steht hoch. Er knibbelt daran herum.
„Meinst du, er kommt noch?“ murmelt, der alte, etwas schäbig aussehende Mann durch seinen zerzausten Vollbart. „Ich weiß nicht genau. Was denkst du?“ fragt sein Gegenüber und nippt an seinem Pils.
„Mhm…, schwer zu sagen. Schließlich kommen wir nicht erst seit gestern hierher.“
„Nein, bestimmt nicht.“
„Und dass er sein Versprechen immer wiederholt, macht es auch nicht leichter.“ Ergänzte der alte Mann.
„Nein.“ entgegnet sein Gegenüber
„Fast, wie bei Last Christmas. Ständige Wiederholungen.“
Er nickt. Zufrieden über seine eigene Erkenntnis. Schaut zum Wirt. Hebt die Hand und deutet zwei Kurze an. Der Wirt nickt ihm aus der Ferne zu. Er hatte verstanden.
„Ja, fast“, nimmt der alte den Faden wieder auf. „Nur nicht so nervig.“
„Nicht?“
„Okay, ein bisschen schon.“ Gibt er zu. „Aber auch hoffnungsvoller.“
„Hoffnungsvoller?!“ fragte er skeptisch.
„Ja. Mehr so wie: „This year, I give it to someone special. Ohne das Herzbrechen davor.“
„Ich fühl mich nicht „special““. Der Wirt stellt gekonnt zwei Pinnchen Korn auf den Tisch. Nickt und wendet sich zum Gehen. Der alte Mann zieht eins der kleinen Gläschen zu sich. Betrachtet nachdenklich das von der Kälte trübe Glas und die Eisstückchen darin.
„Nein, ich auch nicht.“ antwortet er und kippt den Schnaps in einem Zug herunter.
Er verzieht kein Gesicht. Er kennt das Brennen. Hat sich längst daran gewöhnt. So ist das Leben eben. „Seltsam, dass etwas so Kaltes so viel Wärme geben kann.“ denkt er. Vorsichtig, fast zärtlich stellt er das Glas wieder auf den Tisch.
„Meinst du, das ist der Grund, warum er auf sich warten lässt?“ wird er aus seinen Gedanken gerissen.
„Das wir nicht „special“ genug sind?“
„Ja, genau.“
„Mhm…“ macht er, neigt den Kopf leicht zur Seite und krault seinen Bart. Sein Blick ist auf den Tisch gerichtet. „Vielleicht. Oder?“ Er zögert.
„Nee… Schau uns an. Wer sollte noch besonderer sein als wir?“
Der alte Mann hebt seinen Kopf und schaut seinem Gegenüber ins Gesicht. Sieht die Narben, die Falten, das schüttere Haar. Sieht die Tätowierung, die neben dem verschlissenen Kragen hervorlugt. Ein tiefes Lachen entringt sich seiner Kehle. „Ja, normal sind wir nicht.“
„Nein. Ganz bestimmt nicht.“
Er blickt auf die Uhr. Sie zeigt kurz vor Mitternacht. „Das wird heute nichts mehr. Ich packs.“ „Alles klar. Bis dann.“ „Bis dann“. Zum Wirt hinüber ruft er: „Schreibste auf, ne?“ Der nickt und holt einen Deckel hinter dem Zapfhahn hervor.
Draußen schlägt ihm ein eisiger Wind entgegen. Er fröstelt und zieht den Kragen enger. Seine graue Winterjacke, die mit der tiefen Kapuze und dem Fell am Saum. Sein Sohn hatte Sie ihm geschenkt. Damals, als sie noch miteinander redeten. Missmutig tritt er eine herangewehte McDonalds- Tüte zur Seite. Der Wind lässt sie weiter rollen, als beabsichtigt. Er wiegt schwer, der Mantel. Doch das Gewicht drückt nicht. Es verschafft ihm Sicherheit. Geborgenheit in der Kälte. Seine Hand fährt in die Tasche. Masken aus dem letzten Winter. Kassenzettel der Apotheke, Leckerlis vom Hund und ein paar Euro Kleingeld. „Genug für einen Glühwein“, denkt er „oder ein warmes Frühstück“, denkt er und muss lächeln.
Das Fell an der Kapuze schützt ihn vor der schneidenden Kälte und der allgegenwärtigen Feuchtigkeit. Die Jacke ist groß. Sie verbirgt, was er drunter trägt. Die Kapuze tief; sie verbirgt sein Gesicht.
Er läuft weiter, an den Ladenzeilen vorbei.
„Fürchtet euch nicht!“ hört er plötzlich eine Stimme.
„Hä? Wer spricht da?“ Er dreht sich nach links und schaut in ein Schaufenster. Darin ein Fernseher auf dem ein alter Schwarz-Weiß Schinken läuft. Irgendwas mit Engeln und Hirten. „Siehe, ich verkündige euch große Freude!“ Der Engel wirkt riesig, auf diesem großen Bildschirm. Ganz offensichtlich der Obermufti der ganzen Engelshorde. Er schnaubt verächtlich: „Gott mag es wohl, andere zu schicken, um die Drecksarbeit für sie zu erledigen.“ „Euch ist heute der Heiland geboren.“ Fährt der Fernseh-Engel unbeeindruckt fort. „welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt David.“
„Der Heiland? Ernsthaft? Wer spricht so?“ pampt er die Schaufensterscheibe an. „Blödes Geschwätz“ murmelt er, während er sich umdreht und weitergeht.
Die kalte Luft hat seinen Kopf wieder klarer gemacht, als er endlich den Schlüssel in die Haustür stecken kann. Gar nicht so leicht. Er öffnet die Tür. Das Treppenhaus schon wärmer. Der Fahrstuhl kaputt. Na klar. Also die Treppe. Kein Spaziergang für seinen Rücken. Im zweiten Stock riecht er Kekse. Einen Moment hält er inne und atmet tief ein. Sofort fühlt er sich zurückversetzt in bessere Zeiten. Er lächelt versonnen.
Oben angekommen schließt er seine Wohnungstür auf. Zwei Zimmer. Nicht die Welt, aber seins. Sicherheit. Geborgenheit und eine eigene Badewanne! Heute gönnt er sich den Luxus. Während das Wasser warm in die Wanne rauscht, steigt er aus seinem Mantel. Er hat seinen Dienst getan und ihn sicher und warm nach Hause geführt. Auf dem Anrufbeantwortet blinkt das rote Licht auffordernd. Er drückt auf den Abspielknopf „Sie haben drei neue Nachrichten. Nachricht eins: …“ Er entschwindet ins Badezimmer, stellt das Wasser aus, gleitet aus den Klamotten und versinkt im Badewasser. Ein wohliges Seufzen ist zu hören. „So fühlt sich Rettung an“, denkt er. Wie von ferne hört er: „Nachricht drei: Heute um achtzehn Uhr vierundzwanzig. Hallo Papa, hier ist Jonas. Ich dachte, ich komme dich heute endlich besuchen. Leider warst du nicht da. Denke, wir sollten mal reden. Naja, ich versuchs morgen nochmal. Frohe Weihnachten“ Ende der Nachricht. Mit einem Schlag ist er wach.
Amen!
Frohe Weihnachten wünscht Pastor Tobias Patzwald
und der gesamte Kirchenvorstand!